Entscheidungsgrundlage für neues Konferenzsystem ungenügend

Heute Abend soll der Stadtrat über die Anschaffung einer Konferenzanlage für den Sitzungssaal im Rathaus St. Tönis beraten und beschließen dafür bis zu 90.000,- Euro auszugeben.

Jeder, der sich, ob als Zuhörer, Pressevertreter oder aktiver Teilnehmer einmal an einer Sitzung im Ratssaal beteiligt hat, weiß, wie schlecht die Akustik dort ist. Lediglich der Vorsitzende verfügt über ein Mikrofon, welches samt Lautsprechern auch die besten Tage hinter sich zu haben scheint, alle anderen Sitzungsteilnehmer müssen möglichst laut sprechen, damit man sich versteht. Aufgrund der Sitzanordnung stehen diese aber oft mit dem Rücken zu den anderen Teilnehmern und dem Publikum, welches auch noch eine Etage höher sitzt.

Die Notwendigkeit einer Verbesserung ist objektiv klar vorliegend. Was leider nicht klar vorliegt, ist die Vorlage, auf der diese finanzielle Entscheidung getroffen werden soll. Aus dem Verwaltungsvorschlag ist leider nicht erkennbar, was genau in diesem finanziellen Rahmen beschafft werden soll, d.h. keine Geräteanzahl, keine technischen Eigenschaften, keine etwaige Laufzeit für Lizenzen oder enthaltene Wartung oder Aktualisierungen des Systems. Nun ist eine solche Anlage zwar im Dezember den Stadtverordneten vorgeführt worden und es wurden auch Werbeprospekte der potentiellen Anbieter beigefügt, aber die genannten Details oder ein Anforderungskatalog sind offensichtlich schriftlich nicht fixiert, so dass heute nur auf Basis einer mangelhaften Vorlage und dieser einmaligen technischen Vorführung bis zu 90.000,- Euro ausgegeben werden sollen.

Diese Entscheidung können wir so nicht guten Gewissens mittragen und werden die Absetzung von der Tagesordnung fordern, bis die Unterlagen eine fundierte Entscheidung zulassen, andernfalls werden wir gegen den Antrag stimmen müssen.

(Bildquelle: Pixabay.com, „fill“ – Florian Pircher)