GUT-Fraktionsgeschäftsführer Herbert Derksen bringt es auf den Punkt: „Beim Bau des Seniorenhauses Kandergarten sind Erholungsbereiche auf der ‚richtigen‘ Straßenseite seinerzeit politisch nicht gewünscht gewesen und auch eine Querungshilfe nicht in den Baukosten berücksichtigt worden. Jetzt muß man für diese Fehler bezahlen.“
„Klärung der Kosten und Rechtsgrundlagen“
Die GUT Fraktion unterstützt die Forderungen nach mehr Verkehrssicherheit am Vorster Altenheim allerdings nicht ohne gründliche Nachfragen oder zu einem scheinbar beliebigen Preis: „Von Straßen.NRW sind hier im Laufe der Diskussion immer größere Summen ins Spiel gebracht worden für Lösungen, deren Rechtsgrundlage wir gerne geprüft sehen möchten“, so schildert Ratsherr Daniel Ponten die Fraktionsmeinung im Rahmen der nunmehr abgeschlossenen Haushaltsberatungen. Man müsse zwar hier, genau wie an anderen Stellen der Stadt (zuletzt Westring/ Ecke Vorster Straße), bereit sein eine Lösung für mehr Verkehrssicherheit zu schaffen, dürfe sich dabei aber nicht vom Landesbaubetrieb NRW an der Nase herumführen lassen, auch wenn Stadt und Politik vorher, wie von Derksen angesprochen, selber womöglich Planungsfehler begangen haben, die sich heute in Mehrkosten an anderer Stelle niederschlagen könnten.
Ponten fordert im Hinblick auf eine Entscheidung für den städtischen Haushalt an dieser Stelle eine klare Aussage zum letzten Sachstand von allen Beteilligten, um das Verfahren transparenter und für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar zu machen: „Es muß deutlich werden, um welchen Betrag und aus welchen Gründen die bereits eingeplanten Mittel für diese Baumaßnahme jetzt erhöht werden müssen, damit dort in diesem Jahr noch etwas geschieht.“
„Wieviel ist ein Menschenleben wert?“
Die Aussage von Edith Furtmann geht in die gleiche Richtung: „Irgendwann muß man sich womöglich die Frage gefallen lassen, ob einem an dieser Stelle ein Menschenleben 25.000 oder 55.000 Euro wert gewesen ist.“ Die Fraktionssprecherin der Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster hofft auf politischen Konsens und schnelle Verwaltungsarbeit, um in diesem Jahr den Beginn von Bauarbeiten auf der Anrather Straße erwarten zu dürfen, auch wenn das Thema im Rahmen der Haushaltsaufstellung der Stadt Tönisvorst derzeit noch ein „heißes Eisen“ ist, dass viele Parteien ungerne anpacken möchten.