Nachdem unter großem internen Druck im Stadtrat die Entscheidung zustande kam, den Ratssaal zumindest noch bis zum Jahresende den Kulturschaffenden zur Verfügung zu stellen sieht es mit Alternativen scheinbar derzeit so schlecht aus, dass einzelne Vereine bereits über Auflösung nachdenken.
Im Zusammenhang zur erneut aufgekommenen Diskussion um die Stadtbücherei und in Verbindung mit notwendigen brandschutztechnischen Änderungen im gesamten alten St. Töniser Rathaus möchte die GUT nun gerne eher eine Gesamtlösung, als ein zusammengeschustertes Flickwerk sehen.
Ponten: „Große Parteien gehen über Meinungen hinweg“
Der GUT Vorstandssprecher Daniel Ponten äußert sich dazu: „Ich kann im Gegensatz zu CDU oder FDP nicht über die Meinungen der Bevölkerung und meiner eigenen Mitglieder hinweggehen, wenn ich im Wahlprogramm stehen habe, dass ich Vereinsarbeit unterstützen und generationsübergreifend denken und handeln will und noch von unseren Bürgerinnen und Bürgern Vorschläge und Meinungen erbitte.“
Keine unwiderrufliche Rationalisierung der Kultur
Die GUT will deutlich machen, dass es ihr nicht darum geht Kultur unwiderruflich zu rationalisieren, sondern das Denkverbot aufzuheben, wie man die Stadtbücherei attraktiver gestalten kann. Das heißt für die GUT in einer Form, die die Bücherei näher an ihre Hauptnutzer unter 20 und über 60 Jahre bringt.
Kooperationen und bessere Versorgung für Vorst
Damit verbunden solle man über eine ausgedehnte Zusammenarbeit mit den Büchereien in anderen Einrichtungen, wie Schulen, Alteneinrichtungen und Kindergärten sprechen und nachdenken, so würde man auch Vorster Nutzer wieder etwas mehr teilhaben lassen. Hier gäbe es möglicherweise für alle Beteiligten interessante Aspekte der gemeinsamen Arbeit.
Außerdem stellt die GUT die Frage inwiefern der Büchereistandort im Rathaus zukünftig weniger ein Lagerungs-, als ein Präsentationsstandort sein solle. Änderungen dieses Zustandes könnten den erfreulichen Nebeneffekt haben, dass das Rathaus – nach der unsäglichen Nutzungsdebatte um den Ratssaal – wieder ein offenerer, für Kultur nutzbarer Raum, mit Bücherei und Ausstellungsmöglichkeiten, wird.
Derksen: „Wir wollen ein Bürger- und Kulturforum im Ort“
„Ein Bürger- und Kulturforum mitten im Ort“, wie GUT Fraktionssprecher Herbert Derksen ergänzt. Die zahlreichen Briefe und E-Mails, die die GUT von Bürgerinnen und Bürgern dazu bekommen hat, die vielen Leserbriefe in den Zeitungen und das tägliche Gespräche und nicht zuletzt auch die Entwicklung in Nachbarstädten bestärkte die Fraktion in Ihrer Sitzung am vergangenen Montag in dieser Idee.