Seit Jahren existiert in den Köpfen vieler führender Politiker in Tönisvorst die Idee von einer Verlängerung der Straßenbahn von Sankt Tönis nach Vorst. Daher beantragte die Fraktion der GUT im städtischen Haushalt 2024 einen Betrag von 50.000,- Euro für die Prüfung von alternativen Nahverkehrsoptionen zur Verbesserung der Ortskernvernetzung in Tönisvorst einzustellen. Diesem Antrag wurde am vergangenen Mittwoch stattgegeben- Der Betrag soll für die Ermittlung des Bedarfs und Potenzials sowie der Projektkosten und Fördermöglichkeiten verwendet werden.
Seit vielen Jahren ist klar, dass In Tönisvorst bedeutende Veränderungen im Bereich der Mobilität bevorstehen, die verschiedene Altersgruppen betreffen und den öffentlichen Personennahverkehr sowie dessen Nutzung beeinflussen.
Jüngere Menschen haben zunehmend das Bedürfnis nach flexibler Mobilität rund um die Uhr, was ihre Entscheidungen über ihren Wohnort beeinflusst. Immer mehr junge Familien verzichten auf einen eigenen PKW oder suchen nach alternativen Lösungen, um ihre Mobilität ohne Einschränkungen zu gewährleisten. Dies ist besonders vor der angestrebten Erweiterung von Neubaugebieten in Vorst (Am Neuenhaushof oder Erweiterung Vorst-Nord) bedeutend.
Aber auch im fortgeschrittenen Alter bleibt der Wunsch nach Mobilität bestehen, die möglicherweise ohne Auto gut funktionieren muss. Es ist generell wichtig, Lösungen zu finden, die es den Menschen ermöglichen, im ländlichen Raum zu leben, ohne auf notwendige Mobilität verzichten zu müssen.
Ein Beispiel für eine solche Mobilitätsalternative könnte das Projekt „MonoCab“ sein, welches bereits in Ostwestfalen-Lippe im Pilotbetrieb unter wissenschaftlicher Prüfung ist. Die MonoCab ist eine kreiselstabilisierte Einschienenbahn, die auf konventionellen Eisenbahnschienen fährt. Ihre Besonderheit liegt darin, dass die Kabinen der MonoCab nur ein Schienenprofil der klassischen Eisenbahnschiene nutzen. Dadurch kann auf einem normalen Eisenbahngleis Begegnungsverkehr ermöglicht werden.
Jede MonoCab-Kabine bietet Platz für vier bis sechs Fahrgäste und kann sowohl im Massenverkehr als auch individuell per App auf Abruf betrieben werden. Dies bietet sich besonders für den Schülerspezialverkehr an, um Wartezeiten zu reduzieren und eine flexible Mobilitätslösung anzubieten.
Die MonoCab wird durch eine KI gesteuert, wodurch kein Personal in den Kabinen erforderlich ist. Diese Technologie zielt darauf ab, Lebensqualität und Mobilitätsgerechtigkeit zu verbessern und den ÖPNV mit der Privatfahrzeugkultur auf dem Land zu verbinden.
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