Die Auswirkungen des Klimawandels haben 2018 und 2019 in Tönisvorst zu Schäden von hochgerechnet 12,3 Millionen Euro geführt. Sachschäden, Ertragsausfälle und Arbeitsausbaufälle im privaten, bei Industrie, Gewerbe, Forst- und Landwirtschaft. Seit dem Jahr 2000 lag der durchschnittliche Schaden in Tönisvorst jedes Jahr bei 2,32 Millionen Euro.
Das geht aus einer aktuellen Prognos-Studie hervor, die das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) in Auftrag gegeben hat und dem Bundesumweltministerium (BMUV) zur Weiterentwicklung der deutschen Anpassungsstrategie dient
Die Klimawandel-Folgekosten sind also ein echtes Risiko für Produktivität, Steuereinnahmen und die Infrastruktur und zeigen ganz deutlich, dass uns Nichtstun bereits in den letzten 22 Jahren über 50 Millionen Euro in Tönisvorst gekostet hat.
Angesichts solcher Zahlen eine Diskussion darüber zu führen, wie viel Klimaschutz sich die Stadt Tönisvorst leisten kann, mutet beinahe widersinnig an. Wir verlangen daher dringend die Bemühungen um Klimaschutz an öffentlichen Gebäuden, einhergehend mit der Energie-Effizienz zu verstärken und bereits beschlossene Maßnahmen umzusetzen, dazu gehört unter anderem die Umgestaltung des Platzes „Neuer Markt“. Hier hoffen wir auf einen Baubeginn im kommenden Jahr.
Die weitere Stadtentwicklung muss vom Leitmotiv des Klimaschutzes und der Mobilitätswende geprägt sein. Die Diskussionen um Klimaschutzsiedlungen, Neuerrichtung oder energetische Sanierung von Schulen und den Verwaltungsneubau müssen endlich zum Abschluss kommen und alle gesammelten Ideen in ein zügig umzusetzendes Gesamtkonzept einfließen. Weitere partei-taktische Spielchen erhöhen die Kosten, steigern den Schaden für Umwelt und Klima und sind in Anbetracht der Gas-Liefersituation energiepolitisch untragbar. Man muss den Mut für Entscheidungen finden, Nichtstun ist die teuerste aller Optionen.