Prüfauftrag an Verwaltung zum Fortbestand der weiterführenden Schulen

Die GUT-Fraktion beantragt, dass die Verwaltung beauftragt wird zu prüfen, ob und zu welchem Zeitpunkt es möglicherweise notwendig ist, eine der weiterführenden Schulen der Stadt Tönisvorst aufzugeben.

In diesem Zusammenhang möge die Verwaltung auch prüfen, ab wann und in welchem Umfang die benachbarten, umliegenden, Kommunen in der Lage sind ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler aus Tönisvorst (sowohl an Gymnasien als auch an Gesamtschulen) aufzunehmen.

Eine weiterführende Schule ohne Schulgebäude

Die derzeit öffentlich diskutierten Möglichkeiten, „CampCorn“ und der Vorschlag des Michael-Ende-Gymnasiums sind – auch aufgrund Ihrer Fragestellung in der Bürgerbeteiligung – dazu geeignet, dass eine Entscheidung zur Zukunft der weiterführenden Schulen getroffen werden könnte, die unter Umständen darauf hinausläuft, dass in Tönisvorst für mindestens eine weiterführende Schulform möglicherweise dauerhaft kein Schulgebäude mehr zur Verfügung stehen wird.

Es ist ausdrücklich nicht unsere Absicht die Schließung der Rupert Neudeck-Gesamtschule oder des Michael Ende-Gymnasiums zu forcieren, jedoch müssen nicht nur in finanzieller und ökologischer Sicht alle Konsequenzen betrachtet werden, die die weiteren Entscheidungen oder Abstimmungsergebnisse auslösen könnten.

Welche weiterführende Schule wird es dann noch geben?

So viel Klarheit und Ehrlichkeit ist man unserer Auffassung nach wenigstens den Schülerinnen, Schülern, Eltern und den engagierten Lehrenden an den Tönisvorster Schulen schuldig. Es spielt für Eltern von einzuschulenden Kindern für die weiterführenden Schulen sicherlich eine große Rolle, zu wissen, ob die gewählte Schulform, ob Gymnasium oder Gesamtschule in den nächsten Monaten und Jahren überhaupt noch Bestand in unserer Stadt hat.

Tönisvorster Schulkinder zukünftig nach Krefeld oder Kempen zum Gymnasium?

Auch ist die Frage bedeutend für Tönisvorst, als Wohn- und Gewerbestandort. Wenn man weiß, dass Kinder beispielsweise für den Besuch der gymnasialen Oberstufe ohnehin nach Kempen oder Krefeld müssen, sinkt die Attraktivität der Stadt für Familien, was wiederum einen Mangel an Arbeitskräften hervorruft, den auch die Wirtschaft nicht ohne weiteres hinnehmen wird und der auch durch Steuersenkungen nicht zu kompensieren ist.

NRW jetzt schon Schlusslicht bei Bildungsausgaben

Wir sollten uns alle vor Augen führen, dass Nordrhein-Westfalen bei den Bildungsausgaben der vergangenen Jahre (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) eines der Schlusslichter unter allen Regionen der Europäischen Union bildet und mehr als 50% unter dem europäischen und dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Der möglicherweise letzte Platz bleibt unserer Region lediglich durch unvollständige Daten einiger osteuropäischer Regionen erspart.