Stellungnahme der GUT zur Diskussion um die Windräder in der Rottheide

Nachdem in den vergangenen Tagen die erste Windenergieanlage in der Vorster Rottheide an Höhe gewonnen hat, wurden wir von der Westdeutschen Zeitung um eine Stellungnahme zum Gesamtverfahren gebeten.

Waren die Windräder wirklich nicht zu verhindern?

Wenn man das Verfahren zur Errichtung von Windenergieanlagen nach Bundes- und Landesgesetzen betrachtet, dann waren die Windräder für uns nicht zu verhindern, weil die Kommunen an diesem Punkt keine Entscheidungskompetenz haben.

Der Spielraum in juristischen Auseinandersetzungen wird vom Gesetzgeber bewusst äußerst klein gehalten, so ehrlich muss man an dieser Stelle leider sein. Wir haben uns von Anfang an mit den Standortgegnern an einen Tisch gesetzt, mit diesen diskutiert, aber auch eingeräumt, dass es eine äußerst schwierige Angelegenheit ist, sich juristisch dagegen zu wehren.

Wo hätte es eine Chance gegeben, die Windenergieanlagen an dieser Stelle zu verhindern?

Die Zustimmung des Bürgermeisters war taktisch nicht hilfreich. Wenn diese schon im ersten Durchgang vom Kreis Viersen ersetzt worden wäre, hätte es vielleicht den geringen Hauch einer Chance gegeben bei einer juristischen Auseinandersetzung, mit der Stadt Tönisvorst als Kläger, eher eine Entscheidung zugunsten der Tönisvorsterinnen und Tönisvorster zu erreichen, als dies jetzt der Fall ist.

Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass diese Anlagen an einem anderen Ort in Tönisvorst errichtet worden wären, wollen uns aber natürlich nicht generell gegen das Thema stellen, weil die Förderung alternativer, erneuerbarer Energie nötig ist.

Wo sehen Sie Versäumnisse der Politik oder der Stadt Tönisvorst?

Die Bürgerinnen und Bürger und auch die Politik in Tönisvorst hätten eher vom Bürgermeister informiert werden müssen. Es spielt für uns an dieser Stelle keine Rolle, ob dies Auswirkungen auf den späteren Verlauf gehabt hätte, aber wir sehen das einfach als moralische Pflicht an. Der Bürgermeister hätte Partei für seine Bürger ergreifen müssen und dazu gehört auch diese zu informieren und möglicherweise in einer Bürgerversammlung zu diesem Thema zu sprechen. Das hätte zu einem besseren Transport der Botschaft geführt, egal ob diese einen dann gefällt oder nicht.

Möglicherweise hätte man bei Errichtung eines Bürger-Windenergieparks zumindest noch einen wirtschaftlichen Nutzen aus diesem Projekt ziehen können, auch wenn der Standort unter Aspekten des Landschaftsschutzes und des Naturschutzes und den Auswirkungen auf die Wohngebiete fragwürdig bleibt.