Kommentar: Baupolitik in Tönisvorst

Stichpunktartig sind die Aufschreie groß, wenn es um die eigene Aussicht, das eigene Geld, den eigenen Laden, die eigene Wohnstraße geht, aber fragt man Bürgerinnen und Bürger nach mehr persönlichem politischen Einsatz, dann ist die Antwort oft, „ach ne, was soll ich denn da.“ Kürzlich gab es eine sehr interessante Gesprächsrunde mit allen Parteienvertretern bei der auch viele Forderungen an Politik und Verwaltung geäußert wurden, für deren Umsetzung aber keiner bezahlen will und auch die Hilfe zur Selbsthilfe ist heutzutage in Zeiten der staatlichen Vollversorgung eher ein ungern gehörter Ratschlag, wie es scheint.

In den nächsten Wochen und Monaten wird wieder viel zu debattieren sein, über verschiedene Entscheidungen bezüglich Grundstücke und Immobilien in Tönisvorst. Einen Teil davon konnte man schon in der Presse lesen, da war der Aufschrei des Einzelhandels groß, ob des Bauvorhabens von Edeka an der Benrader Straße. Aber keiner der Unternehmer im Ort besitzt derzeit offenbar selber genug finanzielles und persönliches Engagement, um sich der problematischen Fälle anzunehmen oder eigene Ideen zu entwickeln. Welcher Tönisvorster baut im Bereich der Grundschule am Kirchplatz in St. Tönis barrierefreie Wohnungen? Welcher Tönisvorster eröffnet einen Laden in der ehemaligen Schlecker-Filiale in Vorst? Welcher Tönisvorster bebaut endlich das ehemalige Tankstellengrundstück am Nordring/ Ecke Krefelder Straße mit einem Wohn- oder Geschäfthaus?

„Kein Tönisvorster“, ist momentan die ernüchternde Antwort. Entweder es passiert jahrelang nichts oder es kommt jemand von außen, mit einer findigen Idee, die für ihn finanziell und planerisch passt. Tönisvorster haben diese Ideen nicht und dann muss man leider in vielen Fällen mit den Ideen und dem Geld von außen leben. Das gefällt im Fall „Edeka“ nicht jedem und das wird in der nahen Zukunft auch nicht jedem gefallen. Die Spitze des Eisberges lässt nur erahnen was noch darunter kommen mag, daher sei dringend an die Tönisvorster appelliert eigene Ideen umzusetzen. Das gilt für jeden, der weiter ins Grüne schauen möchte und das gilt für jeden der sein Geschäft profitabel und seinen Arbeitsplatz erhalten sehen möchte!

Das die Umsetzung von Ideen mit dieser Stadtverwaltung nicht einfach ist, steht außer Diskussion, aber vielleicht hilft es, wenn man sich politisch entsprechend engagiert und da reicht es nicht, wenn die Hälfte der Wahlberechtigten alle vier bis fünf Jahre ein Kreuz auf dem Zettel macht!

Ein Kommentar von Daniel Ponten